Paketdienste wie GLS treten jetzt auf die Bremse. Sie wollen die Kunden in Shops locken und nicht mehr bis an die Haustür liefern. Service sieht anders aus und ist zum Beispiel in den USA zu bestaunen, wo Amazon die Paketzustellung am Sonntag testet.

Kaum eine Branche darf sich über so hohe Zuwachsraten freuen wie die Paketdienste. Bald drei Milliarden Sendungen karren sie jährlich durch Deutschland. GLS tritt jetzt auf die Bremse. Der Paketdienste will die Kunden in Shops locken und nicht mehr bis an die Haustür liefern.

GLS-Chef Back beschwört einen „Bewusstseinswandel“. Den brauchen wir ganz sicher, wenn wir uns den wachsenden Verkehr auf den verstopften Straßen anschauen. Sein ökologisch angehauchtes Plädoyer nehmen wir Back aber nicht ab. Er will schlichtweg Kosten sparen. Service sieht anders aus und ist zum Beispiel in USA zu bestaunen, wo der Internetversender Amazon nun auch die Paketzustellung am Sonntag testet.

Der Trend zum bequemen Einkauf im Netz rund um die Uhr lässt sich nicht mehr aufhalten. Statt die Verbraucher zu bevormunden und in irgendwelche Shops mit begrenzten Öffnungszeiten zu zwingen, sollten sich die Paketdienste besser überlegen, wie sie unökologische und unökonomische Fehlfahrten vermeiden. Den Großbild-Fernseher im engen Lottoladen abzustellen, ist jedenfalls keine Lösung.