Wer in Schule und Beruf zurecht kommen soll, braucht gute Sprachfähigkeit schon als Kind - und generell gilt: Wo in der Familie wenig geredet wird, wird auch wenig gelernt. Die aktuelle Sprach-Studie zeigt endlich, dass sich das Thema nicht auf Einwandererfamilien reduzieren lässt.
Sichere deutsche Sprachkenntnisse und eine gute Sprachfähigkeit sind für Kinder die Grundvoraussetzung für den Erfolg in Schule und Beruf. Zwar ist dafür zuerst die Familie zuständig, doch wo wenig geredet wird, wird auch wenig gelernt. Zwar ist viel geschehen in den Kitas, Sprachstandstests wurden eingeführt, Sprachförderung in die Kita-Betreuung integriert. Doch alle Vorgaben und Programme sind nur dort hilfreich, wo sie von engagierten Erzieherinnen umgesetzt werden, zu jeder Stunde, an jedem Tag.
Dass es zahlreiche Hilfen speziell für Kinder aus Einwandererfamilien gibt, ist gut und richtig, zielt aber am Kern des Problems vorbei. Dies aufgezeigt zu haben, ist ein Verdienst der neuen Studie. Stärker als bisher müssen Kinder aus prekären Verhältnissen in den Blick genommen und gefördert werden. Wie oft müssen die Wissenschaftler dies eigentlich noch wiederholen?
Bis jetzt waren die Kitas vor allem damit beschäftigt, zusätzliche Plätze zu schaffen. Jetzt muss es um die Qualität der Betreuung gehen.