Mindestrenten taugen nicht, Altersarmut zu verhindern. Die Senioren-Union kritisiert völlig zu Recht die Bedingung privater Altersvorsorge. Wer nicht genug verdient, muss jeden Cent schon heute ausgeben. Und die Rentenversicherung kann nicht Fehlentwicklungen der Arbeitswelt korrigieren.
In ihrer Kritik hat die Senioren-Union recht: Die Konzepte für Mindestrenten sind untauglich, künftige Altersarmut zu verhindern. Zu hoch die Hürden, absurd die Bedingung privater Altersvorsorge. Wer zu wenig für eine auskömmliche Rente verdient, gibt jeden Cent im Alltag aus. Bleibt diese Problemgruppe aber außen vor, kann man die Mindestrente gleich sein lassen.
Selbst ohne jede Schranke gaukelte die Mindestrente etwas vor, das sie nicht sein darf: Die Rentenversicherung ist nicht dazu da, Fehlentwicklungen der Arbeitswelt zu korrigieren. Die Koalition mag einigen heutigen Rentnern helfen, mehr aber auch nicht. Entscheidend ist, was die Gesellschaft armen Rentnern zahlen kann, wenn das Problem 2030 richtig virulent wird. Der einzige Hebel von heute sind die Löhne. Über die entscheidet nicht die Politik. Doch sie kann Dumping verhindern und mehr Aufstiegschancen schaffen. Das ist ihr Job.