Das Komitee, das nach den Friedensnobelpreisen für US-Präsident Obama 2009 und die Europäische Union im vorigen Jahr heftig kritisiert wurde, wollte diesmal wohl auf Nummer sicher gehen und nirgendwo anecken – die Giftgas-Experten sind unumstritten. Was fehlt, ist das unbequeme politische Signal.

Keine Frage: Die Arbeit der Chemiewaffenkontrolleure dient dem Frieden. Der Einsatz der Frauen und Männer des OPCW ist ebenso wichtig wie gefährlich. Sie haben internationale Anerkennung uneingeschränkt verdient. Dennoch ist die Entscheidung des Nobelpreiskomitees zu kritisieren.

Das Komitee, das nach den Friedensnobelpreisen für US-Präsident Obama 2009 und die Europäische Union im vorigen Jahr heftig kritisiert wurde, wollte diesmal wohl auf Nummer sicher gehen und nirgendwo anecken – die Giftgas-Experten sind unumstritten. Was fehlt, ist das unbequeme politische Signal.

Solch ein Signal wäre der Friedensnobelpreis für Bürgerrechtler in Russland, wo Präsident Putin dabei ist, ein Unterdrückungsregime nach sowjetischem Muster zu installieren und seine Kritiker reihenweise einsperren lässt. Ein Signal wäre auch die Ehrung der 16-jährigen pakistanischen Kinderrechtlerin Malala Yousafzai, die einen Mordanschlag der Taliban schwer verletzt überlebte. Sie steht für den Kampf gegen die Unterdrückung der Frau. Doch zu unbequemen Signalen fehlte dem Komitee diesmal wohl der Mut.