Das Ruhrgebiet ist von den immer weiter steigenden Strompreisen doppelt betroffen: Mieter in der Metropolregion finanzieren über ihren Strompreis die Photovoltaikanlagen von Eigenheimbesitzern oder Windbauern in Bayern oder den Küstenländern. 1,8 Milliarden Euro fließen aus NRW ab. Zugleich sind hier die meisten energieintensiven Betriebe beheimatet.

Die Stahl- oder Chemieunternehmen an Rhein und Ruhr verbrauchen 40 Prozent des deutschen Industriestroms, und sie bezahlen trotz der vorgesehenen Entlastungen bei der Öko-Umlage mehr als ihre Konkurrenten im Ausland. Tausende Arbeitsplätze stehen zudem bei RWE und Co. auf der Streichliste. Sage keiner, das war in dieser Geschwindigkeit so gewollt.

Der Umbau der Energieversorgung hin zu den Erneuerbaren ist sinnvoll, das Jahrhundertprojekt Energiewende aber völlig aus dem Ruder gelaufen. Man kann nur hoffen, dass künftige Koalitionäre schnellstmöglich diese preistreibende Umverteilungsmaschinerie stoppen.