Als hätten das Ruhrgebiet und insbesondere Bochum nicht schon genug zu tun mit der Bewältigung des Strukturwandels, jetzt rollt auch noch der finnische Outokumpu-Konzern mannsdicke Baumstämme in den Weg.
Man ist hier schon einiges gewohnt. Die Stahlkrisen sind bewältigt worden ohne betriebsbedingte Kündigungen, der Ausstieg aus dem Steinkohlebergbau auch. Wenn es eine Region gibt, die bewiesen hat, wie Sozialpartner gemeinsam wirtschaftlich schwierige Zeiten bewältigen, dann liegt die hier an der Ruhr. Insofern ist der angekündigte Wortbruch in berüchtigter finnischer Manier – die Schließung des Nokia-Werks in Bochum lässt grüßen – ein Schlag ins Gesicht der Arbeitnehmer und der IG Metall.
Outokumpu ist nach der Übernahme der traditionsreichen Nirosta-Werke mit einem Vertrauensvorschuss bedacht worden, obwohl es aus der Vergangenheit Grund genug zum Misstrauen gab. Der beabsichtigte Bruch von Zusagen führt jetzt völlig zu Recht zu heftigen Reaktionen von Gewerkschaften und der Landesregierung. Die schwierige Geschäftslage für das Unternehmen ist das eine, der Umgang damit das andere. Es bleibt zu hoffen, dass Helsinki nicht so weit weg ist wie es derzeit scheint.