Wir haben beim Klimawandel kein grundsätzliches Erkenntnisproblem. Sondern ein Handlungsproblem. Seit dem ersten UN-Erdgipfel in Rio 1992 ist der Ausstoß von Treibhausgas nicht gesunken, sondern dramatisch gewachsen. Dass der Report endlich die Wende einläuten wird, ist unwahrscheinlich.
Der fünfte Weltklimareport zur Zukunft der Erderwärmung und ihren Folgen bringt keine völlig neuen Ergebnisse. Und das ist für die Forschung eine gute Nachricht. Die Trends der Klima-Entwicklung wurden bereits in den IPCC-Berichten 2001 und 2009 aufgezeigt. Seither haben sich die Simulationen verbessert, potenzierte sich die Rechenleistung der Computer – und immer wieder finden die Forscher ihre Resultate bestätigt. Das unterstreicht, auf welch sicherer Grundlage die Arbeiten stehen.
Für die Menschen allerdings ist dies keine gute Nachricht. Denn trotz aller verbleibenden Unsicherheiten und offenen Fragen – etwa zur Rolle der Ozeane, der Wolken und Aerosole in der Luft – zeigt dies: Wir haben beim Klimawandel kein grundsätzliches Erkenntnisproblem. Sondern ein Handlungsproblem. Seit dem ersten UN-Erdgipfel in Rio 1992 ist der Ausstoß von Treibhausgas nicht gesunken, sondern dramatisch gewachsen. Und auch in Deutschland steigen trotz Energiewende die CO2-Emissionen, weil immer mehr billige Braunkohle verfeuert wird. Dass der Report endlich die Wende im Klimaschutz einläuten wird, ist unwahrscheinlich. Aber der Druck wächst.