Windanlagen können den Flugverkehr stören, wenn sie mit Radaranlagen und UKW-Drehfunkfeuern ins Gehege kommen. Das ist die Theorie. Wie akut die Sicherheitsrisiken wirklich sind, lässt sich schwer sagen. Flexible Lösungen für den jeweiligen Standort und Kompromissbereitschaft sind jetzt gefragt.

Die Windkraftbranche ist alarmiert. Immer häufiger werden Baugenehmigungen für Windräder nicht erteilt oder sogar wieder kassiert. Der Bundesverband Windenergie befürchtet bereits einen „großen Rückschlag“ für die Ausbaupläne. Ein technisches Problem wird zum Politikum. Denn Windanlagen können den Flugverkehr stören, wenn sie mit Radaranlagen und UKW-Drehfunkfeuern ins Gehege kommen. Für die Flugzeuge bestimmte Signale können von den Windrädern abgelenkt werden – der Pilot erhält dann unklare Signale.

Das ist die Theorie. Wie akut die Sicherheitsrisiken wirklich sind, lässt sich schwer sagen. Funkfeuer sind für den Luftverkehr eine bewährte aber auch veraltete Technologie, die mehr und mehr von der Satellitennavigation verdrängt wird. Eine Modernisierung der betagten Geräte könnte das Problem lösen, doch eine kurzfristige Lösung ist nicht in Sicht. Doch wäre es fatal, wenn eine pauschale Regelung den Ausbau der Windenergie drastisch ausbremsen würde. Flexible Lösungen für den jeweiligen Standort und Kompromissbereitschaft sind jetzt gefragt. Was mit der Bundeswehr offenbar bereits gut funktioniert, sollte mit der zivilen Luftfahrt erst recht möglich sein.