Horst Seehofer ist der große Wahlgewinner: Nach fünf Jahren ungeliebter Koalition hat seine CSU die alleinige Macht zurückerobert. Es herrschen nun wieder bayerische Verhältnisse im Freistaat. Ein Kommentar von Walter Bau.
In Bayern herrschen wieder bayerische Verhältnisse. Horst Seehofer, der große Wahlgewinner, hat nach fünf Jahren ungeliebter Koalition für die CSU die alleinige Macht im Freistaat zurückerobert.
Angela Merkel wird eine Woche vor der Bundestagswahl diese Entwicklung im Süden der Republik mit gemischten Gefühlen sehen. Zwar hilft eine starke Union in Bayern am nächsten Sonntag auch der Kanzlerin; aber Seehofer wird mit diesem Ergebnis im Rücken auch in der Hauptstadt auftrumpfen wollen. Nicht nur bei der Pkw-Maut.
Für den Koalitionspartner FDP kommt es dagegen knüppeldick: außerparlamentarische Opposition statt Regierung. Das könnte einen psychologischen Negativeffekt auch für den Bund auslösen. Viele Wähler sehen sich am Wahlabend schließlich gern beim (mutmaßlichen) Sieger. Die Liberalen müssen nun auf den Mitleidseffekt hoffen.
Rot-Grün kann aus Bayern keinen neuen Schwung mitnehmen. Zu gering sind die Zugewinne der SPD, die Grünen verlieren sogar. Es bleibt spannend bis Sonntag.