107 von geschätzten zwei Millionen Menschen, die inzwischen aus Syrien geflohen sind, kamen am Mittwoch in Deutschland an. Der kleinliche Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen, den sich Regierung und Opposition hierzulande liefern, ist angesichts der Tragödie in dem Bürgerkriegs-Land beschämend.
Es sind 107 Männer, Frauen und Kinder aus Syrien, die am Mittwoch in Hannover landeten. Flüchtlinge allesamt. Dem Krieg in der Heimat entkommen, eine ungewisse Zukunft vor Augen. 107 von geschätzten zwei Millionen Menschen, die inzwischen aus dem geschundenen Bürgerkriegs-Land geflohen sind. Und doppelt so viele sind Vertriebene innerhalb Syriens.
Angesichts dieser Tragödie ist der kleinliche Streit um die Aufnahme von Flüchtlingen, den sich Regierung und Opposition hierzulande schon lieferten, lange bevor die ersten Menschen eintrafen, beschämend. Höchstens 5000 Syrer soll Deutschland aufnehmen, betonte die Bundesregierung noch einmal. Die Grünen forderten das Zehnfache. Beide Seiten spekulieren dabei offensichtlich auf Wählerstimmen.
Dazu passt auch, dass Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich höchstselbst die ersten Flüchtlinge medienwirksam begrüßte. Dabei war es ausgerechnet CSU-Mann Friedrich, der in den letzten Wochen im Streit um die Aufnahme von syrischen Flüchtlingen immer wieder auf die Bremse getreten hatte. Aber im Wahlkampf brechen offenbar alle moralischen Dämme.