Keine Bürgschaft für “Newpark“ - es drängt sich der Eindruck auf, dass die Landesregierung das Industrieprojekt gezielt kaputt gerechnet hat. Denn den Grünen war die Anlage schon immer ein ökologischer Graus - für den Industriestandort NRW aber ist das fatal.

Würde die Landesregierung jede Bürgschaft so genau prüfen wie die 17,5-Millionen-Garantie für das Industrieprojekt „Newpark“, müsste der Steuerzahler wohl kaum für die Insolvenzen schlecht wirtschaftender Fußballklubs aufkommen. Nein, die Ansiedlung des riesigen Industrieareals im nördlichen Ruhrgebiet scheint aus rot-grüner Koalitionsräson gezielt kaputt gerechnet worden zu sein. Den Grünen war „Newpark“ schon immer ein ökologischer Graus; erst recht, seit sie der Zustimmung zum zweiten Planungsanlauf für das benachbarte Kohlekraftwerk „Datteln IV“ kaum mehr ausweichen können.

Für den Industriestandort NRW bedeutet solches Geschacher ein fatales Signal. Das nördliche Revier, das 2015 die letzte Zeche verliert, braucht nichts dringender als Jobs im produzierenden Gewerbe. Großinvestoren stehen nicht Schlange, sondern müssen mit optimalen Bedingungen umworben werden. Produktionsflächen wie im „Newpark“ sind zu rar in Nordrhein-Westfalen, als dass man sie mit gewöhnlichen Gewerbegebieten, Brachen oder selbst dem Bochumer Opel-Gelände vergleichen könnte. Wenn schon die Landesregierung nicht an den Wiederaufstieg des nördlichen Reviers als Industrieregion glaubt, wer dann?