Thomas Middelhoff wird sich gegen eine rechtskräftige Verurteilung bis zum Bundesgerichtshof wehren. Das war nicht anders zu erwarten. Und dennoch: Das Landgericht Essen machte mit seiner aktuellen Entscheidung nicht nur den Arcandor-Insolvenzverwalter froh, sondern auch alle diejenigen, für die der ehemalige Bertelsmann-Manager, Aufsichtsratsvorsitzende und Chef von KarstadtQuelle und damit von Arcandor das Paradebeispiel eines raffgierigen Pleitegeiers ist.
3,4 Millionen € soll er jetzt zahlen für wohl ungerechtfertigte Sonderboni, für auf Firmenkosten abgerechnete private Flugreisen, für einen nicht genehmigten Sponoringvertrag mit der Uni Oxford. 3,4 Millionen von 16 Millionen, die eingeklagt werden sollten. Dennoch kein Pappenstiel. Für Middelhoff allerdings wohl eher ein Betrag, den er aus der Portokasse begleichen kann. Grundsätzlich betrachtet, wird es ihm aber wehtun. Richtig wehtun.