Die Grundsatzfrage für die Zukunft des Arbeits-Platzes Deutschland lautet: Müssen wir Lebensarbeitszeit anders aufteilen und ist ein starrer Renteneintritt in 30 Jahren noch das richtige Modell? Oder glauben wir allein an den eierlegenden Wollmilcharbeitnehmer?

Der perfekte Arbeitnehmer der Zukunft muss wohl so aussehen: Er hetzt durch eine möglichst kurze Schul-, Universitäts- und Berufsausbildung, um danach höchst qualifiziert und ungeheuer flexibel dem Arbeitsmarkt mindestens 45 Jahre lang zur Verfügung zu stehen. Auch als Rentner mit 67 lässt er sich nicht lumpen und stellt die verbliebenen Reste seiner Kraft bedarfsgerecht bereit, falls die Volkswirtschaft ihn denn noch benötigt. Gesucht wird: der eierlegende Wollmilcharbeitnehmer.

Gerd Heidecke
Gerd Heidecke © WAZ FotoPool

Wenn der gern provokant auftretende Handwerkspräsident jetzt das Wort von der Rente mit 70 in den Mund nimmt, muss man ihm nicht gleich unlautere Absichten unterstellen. Trotz stellenweise guter Chancen läuft den Handwerkern der Nachwuchs weg. In wenigen Jahren kann das zum Problem werden, für viele kleine Betriebe ebenso wie für den Verbraucher, der auf seinen Reparaturaufträgen lange sitzen bleibt.

Die Grundsatzfrage für die Zukunft des Arbeits-Platzes Deutschland aber lautet: Müssen wir Lebensarbeitszeit anders aufteilen und ist ein starrer Renteneintritt in 30 Jahren noch das richtige Modell? Oder glauben wir allein an den eierlegenden Wollmilcharbeitnehmer?