Der Preiskampf unter den Discountern fordert seinen Tribut: Die Erzeuger bekommen weniger für ihre Tiere, und in den Fleischfabriken arbeiten tausende Osteuropäer unter unwürdigen, der Grünen-Politiker Priggen spricht gar von unmenschlichen Bedingungen.

Wenn wir heute Abend die Schweinenacken-Steaks zu 2,99 Euro das Kilo auf den Grill werfen, wollen wir nicht darüber nachdenken, wie das Fleisch so billig auf den Rost kommt. Der Preiskampf unter den Discountern fordert seinen Tribut: Die Erzeuger bekommen weniger für ihre Tiere, und in den Fleischfabriken arbeiten tausende Osteuropäer unter unwürdigen, der Grünen-Politiker Priggen spricht gar von unmenschlichen Bedingungen.

Der Fraktionschef kann sich vorstellen, dass die ausgezahlten Löhne der Beschäftigten mit Werkverträgen und deren Unterkünfte kontrolliert werden. Priggen trifft da einen wunden Punkt. Denn öffentliche Hand und Betriebsräte haben kaum Möglichkeiten, Einfluss auf die Arbeits- und Lebensbedingungen der Osteuropäer zu nehmen. Allein bei der Einhaltung des Arbeitsschutzes kann das Land einschreiten. Ob es deshalb so klug war, die Kontrollen der Schlachtbetriebe publikumswirksam anzukündigen, sei dahingestellt.

Bewegen müssen sich die Arbeitgeber, dem Arbeitnehmerentsendegesetz beitreten und Mindestlöhne zahlen. Wenn das Steak dann etwas teurer wird, können wir es wenigstens mit gutem Gewissen genießen.