Edward Snowden erhält - zumindest vorläufig - Asyl in Russland. Er macht sich damit zum Faustpfand für Präsident Putin, der sich nun in der Rolle des Helden fühlen darf. Was für ein Armutszeugnis für die sogenannte freie Welt.
Nun also doch: Der frühere US-Geheimdienstmitarbeiter Snowden erhält – vorläufig – Asyl in Russland. Er macht sich damit zum Faustpfand für Präsident Putin, der wahrlich nicht im Ruf steht, Freiheit und Menschenrechte zu verteidigen. Russlands Gefängnisse sind voll mit Menschen, die an falschen Orten provokante Lieder singen oder Kritik üben an den Mächtigen im Kreml.
Doch wo sollte er hin? Der lange Arm der Amerikaner und ihrer Freunde hat dem Mann, der der Welt die Augen öffnete über die flächendeckende Datensammelei der US-Geheimdienste, jeden Weg versperrt.
Es gab nicht mal einen Aufschrei der Empörung, als US-Justizminister Holder Snowden aufforderte, sich den USA zu stellen und versicherte, er würde auch bestimmt nicht gefoltert. So darf sich ausgerechnet Putin nun in der Rolle des Helden fühlen, der dem Verfolgten Schutz gewährt. Was für ein Armutszeugnis für die sogenannte freie Welt.