Der Versuch, über die Erhebung neuer Bagatellsteuern die städtische Kasse zu sanieren, muss letztlich scheitern. Nicht selten frisst der hohe Verwaltungs- und Kontrollaufwand wesentliche Teile der zusätzlichen Einnahmen weg.
Politiker sind unschlagbar im Aufspüren neuer Steuerquellen. Legendär ist die 1902 unter Kaiser Wilhelm II. eingeführte Schaumweinsteuer zur Finanzierung der Kriegsflotte. Der Kaiser ist tot, die Flotte abgewrackt – die Sektsteuer aber gibt es bis heute. Die Sexsteuer ist neueren Datums und für Kommunen kaum weniger lukrativ. Erstmals erbringen Kommunen den Beweis, dass man auch einem nackten Mann in die Tasche greifen kann.
Hat die Hundesteuer durchaus eine Lenkungswirkung, wurde die umstrittene Bettensteuer für Übernachtungen von Gerichten schnell als das enttarnt, was sie war: eine Möglichkeit, Touristen zusätzlich zu schröpfen. Über die irrwitzige Idee einer Bräunungssteuer legt man besser den Schleier des Vergessens.
Der Versuch, über die Erhebung neuer Bagatellsteuern die städtische Kasse zu sanieren, muss letztlich scheitern. Nicht selten frisst der hohe Verwaltungs- und Kontrollaufwand wesentliche Teile der zusätzlichen Einnahmen weg.