Schon jetzt ist Franziskus’ Pontifikat überfrachtet mit Erwartungen – Erwartungen, die der neue Mann im Vatikan in den ersten Monaten seiner Amtszeit selbst geweckt hat. Die Sehnsucht nach einem Aufbruch ist bei vielen Katholiken beinahe mit Händen zu greifen.

Dieser Papst ist ein Phänomen: Er bekommt Beifall von nahezu allen Seiten. Die Reformer lieben Franziskus, weil er sich aufmacht, verkrustete Macht-Strukturen im Vatikan aufzubrechen. Die Konservativen beklatschen seine Standfestigkeit in Sachen Zölibat und Frauenpriestertum. Linke und Protestanten wiederum loben die Demut und die Betonung der Armut durch den Pontifex. Und alle zusammen sind fasziniert von der Volksnähe des Heiligen Vaters, wie er sie gerade wieder beim Weltjugendtag in Brasilien auf eindrucksvolle Weise demonstrierte.

Schon jetzt ist Franziskus’ Pontifikat überfrachtet mit Erwartungen – Erwartungen, die der neue Mann im Vatikan in den ersten Monaten seiner Amtszeit selbst geweckt hat und die ihn nun auf dieser Woge der Sympathie tragen. Die Sehnsucht nach einem Aufbruch ist bei vielen Katholiken beinahe mit Händen zu greifen.

Franziskus steht eine riskante Gratwanderung bevor. Er muss die Kraft aufbringen, die katholische Kirche zu erneuern, ohne dabei deren Traditionen zu verraten. Dafür braucht er Zeit und die Rückendeckung der Gläubigen – so wie gerade in Brasilien.