Lange Zeit war Ruhe an der Bierpreisfront. Im Herbst wollen die Brauereien nun aber kräftig hinlangen. Das wird die Freunde des Gerstensaftes wenig freuen. Sie haben sich an den günstigen Preis gewöhnt. Der Kasten Pils oder Alt kostet heute so viel wie vor 20 Jahren. An den Verbrauchern sind zumindest beim Bier Inflation und gestiegene Kosten für Rohstoffe und Energie vorbeigegangen.

Das hat einen einfachen Grund: Bier ist zum entscheidenden Lockvogel im Sonderangebote-Prospekt der Supermärkte geworden. Jede Woche ist ein anderes Bier pro Kasten für 9,99 Euro oder sogar noch weniger zu haben. Nur jede dritte Kiste wird noch zum regulären Preis von zwölf oder dreizehn Euro verkauft.

Dieser Preiskampf setzt insbesondere die deutschlandweit vertretenen Premium-Marken unter Druck. Kein Wunder, dass die Brauereien nun versuchen, den Handel zu überreden, Bier aus der aggressiven Werbestrategie herauszunehmen. Die angekündigten Preiserhöhungen sind gleichwohl riskant. Denn seit vielen Jahren geht der Bierabsatz in Deutschland kontinuierlich zurück. Die Brauereien stehen vor einem Dilemma.