Freunde kann man sich normalerweise aussuchen. Sogar bei Fa­cebook, dem Netzwerk, über das sich allein in Deutschland 25 Millionen Menschen Nichtiges und mitunter sogar Wichtiges berichten. Amerikanische Militärpolizisten gehören in aller Regel nicht zum Freundeskreis. Aber das schert die Herren nicht wirklich, wie ein junger Mann aus Hessen jetzt erfahren durfte, dem ein Facebook-Späßchen Besuch vom Staatsschutz einbrockte. Achtung – Freund hört mit!

Alles Routine, blocken die Behörden ab – und wie wir mittlerweile wissen, ist es das natürlich. Aber das kann uns wohl kaum beruhigen: Die Amerikaner wühlen bei Facebook nach Stichworten herum und schicken die deutschen Kollegen los.

Mit diesem eher plumpen Vorfall aus Griesheim hat sich verblüffend schnell gezeigt, wie es schon bei kleinsten Verdachtsmomenten läuft. Dass die Polizisten den jungen Mann offenbar baten, die Geschichte nicht öffentlich zu machen, kann man ihnen nicht verübeln – dass sie nun öffentlich ist, ist aber alles andere als bedauerlich.

Überraschend findet man das alles nicht mehr. Es sei denn, man ist deutscher Politiker.