Der Freispruch für George Zimmerman, der einen schwarzen Teenager erschossen hatte, spaltet die USA. Doch die katastrophalen Fehler sind lange vorher passiert: die latente Angst vorm schwarzen Mann, die Verfügbarkeit von Waffen und Gesetze, die Selbstjustiz fördern.
Ein Freispruch spaltet das Land der Freien und Mutigen. Ein schwarzer Teenager, unbewaffnet, wird erschossen. Weil er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Der Täter, ein weißer Möchtegern-Ordnungshüter, sagt, es war Notwehr. Entschieden haben es weiße Geschworenen. Gerechtigkeit made in USA? Der Skandal ist nicht das Urteil. Die katastrophalen Fehler sind lange vorher passiert. Sie sind Teil der nationalen DNA. Die latente Angst vorm schwarzen Mann, die Verfügbarkeit von Waffen und Gesetze, die Selbstjustiz fördern und mit Straflosigkeit honorieren, haben Trayvon Martin auf dem Gewissen.
Ob Rassismus eine Rolle gespielt hat? Zimmerman hat einen Menschen getötet. Er ist weiß. Und frei. Marissa Alexander, eine Schwarze, ist kürzlich auch in Florida verurteilt worden. Sie hatte Schüsse abgegeben, um ihren prügelnden Ehemann auf Distanz zu halten. 20 Jahre Haft. Es waren Warnschüsse.