Aus schierer Geldnot ist Praktiker sehenden Auges über die Klippe gesprungen – und droht 6000 Menschen mitzureißen. Bei all den Pleiten von Hertie bis Schlecker ist dies das krasseste Beispiel von Führungsversagen. Ein hoffentlich abschreckendes.

Wenige Spielarten des Handels sind derart umkämpft wie die Baumärkte. Es gibt zu viele, der Wettbewerb ist brutal. In einem solchen Markt besteht nur, wer erstklassig geführt wird. Für Praktiker gilt seit Jahren das traurige Gegenteil. Traurig vor allem für die Beschäftigten, die auch noch auf fünf Prozent Lohn verzichtet haben.

Jährlich wechselnde Strategien und Chefs, Eigentümer mit gegensätzlichen Zielen, die einen mit Unternehmergeist, die anderen mit Renditehoffnungen – all dies hat bisher jeden Rettungsplan durchkreuzt. Die Manager wussten, dass die Rabattwut nach hinten losgeht. Die Leute kaufen billig ein und kommen erst wieder beim nächsten Rabatt.

Dazwischen herrscht Ebbe in der Kasse. Aus schierer Geldnot ist Praktiker sehenden Auges über die Klippe gesprungen – und droht 6000 Menschen mitzureißen. Die Aufsichtsräte, die das hätten verhindern müssen, standen Spalier. Bei all den Pleiten von Hertie bis Schlecker ist dies das krasseste Beispiel von Führungsversagen.

Ein hoffentlich abschreckendes.