Das Boot ist voll!“ – die alte Parole der Rechtskonservativen ist am heutigen Welt-Flüchtlingstag wahrer denn je. Nicht hier in Deutschland, aber auf den vielen Seelenverkäufern im Mittelmeer. Es ist beschämend und eines Friedensnobelpreisträgers nicht würdig, wie die EU an ihren Außengrenzen mit Asyl-Suchenden umgeht.

Der Bundesrepublik für sich genommen hat die UNO heute ein überdurchschnittliches Engagement für Flüchtlinge bescheinigt. Doch wenn die Bundesregierung die im Grundgesetz verankerte Unantastbarkeit der Menschenwürde ernst nimmt, muss sie auch das tägliche Drama an den EU-Außengrenzen beenden und auf einen organisierten Zuzug der Flüchtlinge und eine EU-weite Verteilung drängen. Das hat dann übrigens nicht nur etwas mit Nächstenliebe oder Humanität gegenüber den Verfolgten zu tun, sondern auch mit einer gerechteren Verteilung der Lasten in der EU.