Mit Herz, Humor und Selbstbewusstein hat Gertrud Steinbrück aus dem Privatleben geplaudert und dabei die persönliche Seite ihres Mannes dem Wähler näher gebracht. Gut so. So könnte sie zur wichtigsten Waffe werden, die ihr Mann zur Wahl aufbieten kann.

Auf die viel beschworene Troika kann Steinbrück jedenfalls nicht zählen. Sie ist – Sigmar Gabriels Treueschwüren zum Trotz – zerstritten. Dass ein Kanzlerkandidat von einem Parteichef öffentlich Loyalität einfordern muss, lässt tief blicken. Auch deswegen kommt die SPD seit Monaten nicht aus dem Tief heraus. Die Misere an Steinbrück allein festzumachen, wäre jedenfalls zu billig.

Dessen Frau wird den Wahlkampf freilich nicht retten können. Aber Gertrud Steinbrück könnte dazu beitragen, dass das SPD-Ergebnis nicht zum Debakel wird. Vorausgesetzt, sie übertreibt es mit den Auftritten nicht. Das wäre kontraproduktiv.