Essen. Eigentlich mochten sie in Australien ihren Holger Osieck doch gerne. Der deutsche Trainer ist schließlich auf dem besten Wege, die Nationalmannschaft der „Aussies“ zur WM in Brasilien zu führen. Doch nun leistete sich der ehemalige Co-Trainer von Franz Beckenbauer einen Fauxpas - mit Folgen. Ein Kommentar.
Manch einer mag es längst vergessen haben, doch auch Holger Osieck darf sich ganz offiziell Fußball-Weltmeister nennen. 1990 war er schließlich als Co-Trainer dabei, als die deutsche Nationalelf in Rom ihren bislang letzten WM-Titel gewann.
Heute ist Weltenbummler Osieck Nationaltrainer von Australien und macht seinen Job eigentlich ganz okay. Zumindest machten die „Socceroos“ in dieser Woche mit ihrem 4:0-Sieg über Jordanien einen großen Schritt in Richtung WM-Qualifikation.
Ob Osieck im kommenden Jahr in Brasilien auch auf der Bank der „Aussies“ sitzen wird, das ist inzwischen allerdings einigermaßen fraglich. Denn momentan ist er „down under“ nicht mehr wirklich gut gelitten. Grund dafür: Die verbalen Ausfälle, die er sich nach dem Spiel gegen Jordanien leistete. „Frauen sollten in der Öffentlichkeit die Klappe halten“, schnauzte er eine Mitarbeiterin des australischen Verbandes an. Freilich ohne zu wissen, dass die Mikrofone bereits auf Aufnahme gestellt waren.
Vogts schlug einst ähnliche Töne an
Während nun in Australien eine große Sexismus-Kampagne tobt, fühlen wir uns an ein legendäres Zitat von Berti Vogts erinnert, der eins sagte: „Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben.“
Zahlreiche Experten rätseln noch immer, was die Herren Vogts und Osieck bei ihren Macho-Attacken ritt. Dabei liegt ja folgende Vermutung auf der Hand: Mögen die beiden auch auf dem Platz den Ton angeben, zu Hause haben wahrscheinlich andere die (kurzen) Hosen an.