Eigene Dienste und Firmen, die dafür bereit sind, dafür zu zahlen, wird die Telekom künftig bevorzugen – es sei denn, Politik und Wettbewerbshüter schreiten ein. Den Unternehmen müssen schon jetzt Grenzen aufzuzeigen, 2016 ist es dafür definitiv zu spät.
Die Telekom knickt ein, wenn auch nur ein bisschen. Einen Grund zu feiern gibt es für die Organisatoren des Protests gegen „Drosselkom“ aber nicht. Das viel schwerer wiegende Problem des Zwei-Klassen-Internets ist nämlich noch nicht gelöst. Eigene Dienste und Firmen, die dafür bereit sind, dafür zu zahlen, wird die Telekom künftig bevorzugen – es sei denn, Politik und Wettbewerbshüter schreiten ein.
Anzeichen dafür hat es ja bereits gegeben. Als das Unternehmen seine DSL-Bremse öffentlich machte, meldete sich ein besorgter Wirtschaftsminister zu Wort. Er fürchte um die Netzneutralität, gab FDP-Mann Philipp Rösler damals zu Protokoll. Passiert ist seitdem nichts. Dafür sei es auch noch zu früh, hieß es. Immerhin sollen die Telekom-Pläne erst ab 2016 greifen. Wenn Politiker und Aufsichtsbehörden allerdings erst dann handeln, ist es um ein hohes Gut des Internets wohl schon geschehen. Besser ist es, den Unternehmen schon jetzt Grenzen aufzuzeigen. In drei Jahren ist es dafür definitiv zu spät.