Unter den 1,5 Millionen Muslimen in NRW stellen die 1500 Salafisten eine verschwindend kleine Minderheit. Gleichwohl zählt der radikale Salafismus zu den größten Feinden der Demokratie, weil seine Anhänger einen totalitären Gottesstaat anstreben. Dass in NRW 150 gewaltbereite Salafisten den „Heiligen Krieg“ ins Land tragen wollen, macht die Beobachtung der Szene überlebenswichtig.

Seit Jahren registrieren die Sicherheitsbehörden eine zunehmende „Reisetätigkeit“ junger Muslime in ausländische Kampfgebiete und Ausbildungslager. Kehren die radikalisierten Männer zurück, sind sie für Ausstiegsprogramme kaum mehr erreichbar. Deshalb müssen die Jugendlichen abgeholt werden, bevor sie in die Fänge der Schwarz-Weiß-Maler geraten.

Während der Verfassungsschutz einen guten Überblick über salafistische Gruppen hat, fällt die Kontrolle radikalisierter Einzeltäter deutlich schwerer. Was in Hinterhöfen und Privaträumen geplant und gepredigt wird, bleibt auch V-Leuten oft verborgen. Moscheevereine und Imame müssen deutlicher machen, dass sich Gewalttäter nicht auf den Koran berufen können.