Wie schon im so genannten Arabischen Frühling, wie schon beim Aufstand im Iran spielen in der Türkei Twitter, Facebook und andere Online-Plattformen eine wichtige, womöglich entscheidende Rolle. Der Aufstand am Bosporus markiert den Beginn eines neuen Abschnitts im Kampf gegen politische Repression.
Diese Revolution wird nicht im Fernsehen übertragen, sie wird getwittert.“ So steht es an einer Hauswand in Istanbul, wo eine islamisch-konservative Regierung gerade dabei ist, die Opposition gnadenlos niederzuknüppeln – und alle unliebsamen Medienberichte darüber zu unterdrücken.
Wie schon im so genannten Arabischen Frühling, wie schon beim Aufstand im Iran spielen in der Türkei Twitter, Facebook und andere Online-Plattformen eine wichtige, womöglich entscheidende Rolle. Und ihr Einfluss ist inzwischen noch rasant gestiegen.
Bildeten die sozialen Netzwerke bisher hauptsächlich die Ereignisse ab, etwa durch Fotos und Video-Mitschnitte, so mobilisieren, koordinieren und befeuern sie inzwischen den Widerstand. In der Türkei bilden Twitter und Facebook zusammen mit Bloggern das digitale Nervensystem des Aufstands. Ohne das Internet wäre die Erhebung längst zusammengebrochen.
Der Aufstand am Bosporus markiert somit den Beginn eines neuen Abschnitts im Kampf gegen politische Repression: die perfekte Verknüpfung vom Kampf der Menschen auf den Plätzen und Straßen mit den sozialen Netzwerken.