Eine Gruppe großer Universitäten heftet sich selbst das Elite-Prädikat an und versucht, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Dabei wird nicht einmal gefragt, ob womöglich auch an anderen Hochschulen Hervorragendes geleistet wird. Die Frage ist, ob eine interne Kannibalisierung hierbei der richtige Weg ist.

Die Wut der Ausgeschlossenen ist verständlich. Eine Gruppe großer Universitäten heftet sich selbst das Elite-Prädikat an und versucht, sich auf Kosten anderer zu profilieren. Dabei wird nicht einmal gefragt, ob womöglich auch an anderen Hochschulen Hervorragendes geleistet wird.

Sinnvoller wäre es, gegenüber der Politik mit einer Stimme zu sprechen, um sich bei den drängenden Finanzproblemen Gehör zu verschaffen. Doch die Elite-Unis schielen auf 2017. Dann nämlich endet die Milliarden-Förderung des Exzellenzwettbewerbs, und die mühsam aufgebauten Labore, Institute und Forschergruppen sind bedroht. Jetzt geht es ihnen darum, Pflöcke für die Zeit danach einzuschlagen, um weiterhin Bundesgeld zu erhalten und international sichtbare Elite zu bleiben.

Im Kern ist dieser Streit die logische Folge einer Entwicklung, die von Politik und Wissenschaftsorganisationen seit Jahren forciert wurde: die Ausdifferenzierung der Hochschulen. Sie sollen Stärken entwickeln, Profile sichtbar machen, sich auf Forschungsvorhaben konzentrieren oder eben mehr der Massenlehre dienen. Die Frage ist nur, ob eine interne Kannibalisierung hierbei der richtige Weg ist.