Die Türkei ist ein wichtiger Partner für die EU. Doch auf ein Bekenntnis zu europäischen Werten wartet man bei Erdogan vergeblich. Da setzt die Union an. Zu Recht.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und der Türkei war mal besser. Deshalb hat Guido Westerwelle vor dem Hintergrund des NSU-Prozesses und deutscher Soldaten auf türkischem Boden gesagt, was er als Chefdiplomat sagen musste: er wolle Schwung in die EU-Beitrittsverhandlungen bringen. Das ist entgegenkommend, aber unverbindlich. Nahezu wortgleich hatte er sich übrigens im Februar ausgedrückt, bevor Kanzlerin Angela Merkel den türkischen Premier Erdogan besuchte. Die Wirkung: gleich null.

Die Türkei ist ein wichtiger Partner für die EU. Joschka Fischer hat einmal gesagt, dass Europa einen Zuwachs an Sicherheit erhalte, wenn es am Beispiel der Türkei gelänge zu beweisen, dass „islamischer Glaube und die Werte der europäischen Aufklärung“ vereinbar seien. Doch genau das ist der Punkt. Auf ein Bekenntnis zu europäischen Werten wartet man bei Erdogan vergeblich. Da setzt die Union an. Zu Recht.