Zuwanderung hat so viele Facetten, dass sie sich ideologischer Betrachtung entzieht. Die Anziehungskraft des Zuwanderungslandes Deutschland verdient einen unaufgeregten Umgang – der Probleme weder dramatisiert noch verkleistert.

Die höchsten Zuwanderungsraten seit fast 20 Jahren bescheinigen Deutschland eine Attraktivität, die ratlos macht.

Ist es ein „Glückfall“, wie Arbeitsministerin von der Leyen jubelt, dass Südeuropäer und EU-Neubürger aus Rumänien und Bulgarien uns aus der Demografiefalle helfen? Oder sind die neuen Zahlen nur die Folie, vor der bald wieder politisch über „Sozialtourismus“ und Scheinselbständigkeit gestritten wird?

Zuwanderung hat so viele Facetten, dass sie sich ideologischer Betrachtung entzieht. Der Arbeitsmarkt umwirbt Ärzte, Ingenieure und Facharbeiter aus ganz Europa. Auftraggeber wissen die osteuropäische Billig-Konkurrenz durchaus zu schätzen. Die Sozialkassen freuen sich über junge Migranten, die hier ihre Zukunft sehen. Die Anziehungskraft des Zuwanderungslandes Deutschland verdient einen unaufgeregten Umgang – der Probleme weder dramatisiert noch verkleistert.