Nicht das Zuviel an Arbeit, sondern in erster Linie das Zuwenig macht krank. Längst weiß man, dass Arbeitslosigkeit die größte Gefahr für die Seele ist. Natürlich gibt es Berufe, in denen die Arbeit immer komplizierter wird. Hoher Druck, Feierabend nicht in Sicht. Das Schlimmste aber ist, wenn die Anerkennung fehlt.

Morgens noch schnell das Kind zur Schule gebracht, dann ins Büro. Mittags ein Brötchen vor dem Computer. Abends in den Supermarkt, Hausaufgabenkontrolle und noch schnell zum Yoga. Klar, dass man da fix und fertig ins Sofa fällt. Das ist viel. Aber macht das krank?

Nein. Arbeit, auch viel Arbeit, macht nicht krank. Im Gegenteil. Wer keine Arbeit hat, weiß, was ihm fehlt: Geld. Aber auch das Gefühl, etwas geleistet zu haben, wichtig zu sein, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Nicht das Zuviel an Arbeit, sondern in erster Linie das Zuwenig macht krank. Längst weiß man, dass Arbeitslosigkeit die größte Gefahr für die Seele ist.

Die DAK-Studie macht dennoch stutzig. Doch es sei die Frage gestattet: Waren die Jobs früher nicht auch knallhart? Dass die Zahlen so in die Höhe schießen, liegt zum großen Teil auch daran, dass Ärzte heute sehr viel eher bereit sind als früher, psychische Gründe als Krankheit als Diagnose aufzuschreiben.

Natürlich gibt es Berufe, in denen die Arbeit immer komplizierter wird. Hoher Druck, Feierabend nicht in Sicht. Das Schlimmste aber ist, wenn die Anerkennung fehlt. Würden Chefs mehr loben, wäre mancher Krankenschein vermeidbar.