Ob und in welcher Form “Derrick“-Darsteller Horst Tappert im Krieg an Gräueltaten beteiligt gewesen war, ist unklar. Dass die Niederlande die Serie ab sofort aus dem Programm nehmen, ist verständlich. Denn die Schuld verjährt nicht, sie hört nicht auf.
Über seine Vergangenheit hat er nie viele Worte verloren. Ob und in welcher Form Horst Tappert im Krieg an Gräueltaten beteiligt gewesen war, ist unklar.
Fest steht: Als 19-Jähriger gehörte er der verbrecherischsten aller Kampftruppen an. Als Mitglied der Waffen-SS diente er ab 1943 im Panzergrenadierregiment „Totenkopf“ und war offenbar an der Ostfront eingesetzt. Sein Truppenteil beging Kriegsverbrechen an Zivilisten und Gefangenen.
Ausgerechnet Horst Tappert, der tüchtige Kommissar mit dem Dackelblick. Nicht nur in Deutschland wurde er geliebt. „Derrick“ wurde weltweit in über 100 Ländern ausgestrahlt, selbst in China hatte er Fans. Tappert verkörperte den aufrichtigen deutschen Beamten wie kein zweiter – es war die Rolle seines Lebens. Eine Lüge.
Umso größer ist nun das Entsetzen. Dass die Niederlande die Serie ab sofort aus dem Programm nehmen, ist verständlich. Sie haben unter der Besatzung schwer gelitten und sehen sich durch Tapperts Maske getäuscht. Denn die Schuld verjährt nicht, sie hört nicht auf. Wie auch die Verantwortung der nachgeborenen Generation vor der Vergangenheit nicht endet.