Der organisierte Schwarzmarkt hat sich vom Bahnhof oder vom Stadionvorplatz schon lange ins Netz verlagert und erreicht obszöne Dimensionen. Vereine wie Schalke 04 verdienen an der schamlosen Abzockerei ihrer Anhänger auch noch mit.

Sechzehn Fußballkarten fürs Spiel der Dortmunder Borussen ge­gen Real Madrid bietet ein Internethändler bei eBay an. Etwa zum Preis einer Jahresdauerkarte. Er ist natürlich nur einer unter vielen. Und vermutlich hat er sich noch mehr Tickets verschafft. Woher auch immer – es hakt ja niemand nach.

Der organisierte Schwarzmarkt hat sich vom Bahnhof oder vom Stadionvorplatz schon lange ins Netz verlagert und erreicht obszöne Dimensionen. Die Vereine beteuern, sie gingen dagegen vor. Wenn man ihnen das überhaupt abkaufen will, dann steht zumindest fest: Sie haben so gut wie keinen Erfolg.

Am schlimmsten ist das Beispiel, das Klubs wie Schalke 04 abgeben. Sie schließen mit einem Preistreiber wie dem Verkaufsportal Viagogo Verträge und machen den Wucher und seine Regisseure damit auch noch salonfähig, statt die Exzesse zu bekämpfen. Die Vereinsführung entschuldigt sich mit dem faulen Argument, den Schwarzmarkt so besser kontrollieren zu können.

Die Wahrheit aber ist eine andere: Vereine wie Schalke 04 verdienen an der schamlosen Abzockerei ihrer Anhänger über diesen Umweg auch noch mit. Das haben die Fußballfans weiß Gott nicht verdient.