Wer sich dem Rationalisierungsdruck und Börsenfantasien der Bahn in den vergangenen Jahre in Erinnerung ruft, mag es fast ironisch finden, wie sich der ehemalige Staatskonzern als „Top-Arbeitgeber“ aufzuhübschen versucht. Die Bahn scheint es begriffen zu haben.

Alle reden vom Wetter, nur die Bahn nicht. Die redet neuerdings mehr mit ihren Mitarbeitern. Wer sich Rationalisierungsdruck und Börsenfantasien der vergangenen Jahre in Erinnerung ruft, mag es fast ironisch finden, wie sich der ehemalige Staatskonzern als „Top-Arbeitgeber“ aufzuhübschen versucht.

Doch die neue Personalstrategie eines so großen Unternehmens wie der Bahn könnte weit über die Grenzen der Branche hinaus Signalwirkung ausstrahlen: Wer Wert auf Kundenbeziehungen legt, muss seine Mitarbeiter anständig bezahlen und behandeln. Wer in Zeiten des Demografiewandels um Fachkräfte konkurriert, muss neue Wege zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf aufzeigen. Wer seine Angestellten nur als Kostenstellen betrachtet und ein gutes Betriebsklima als verzichtbare Folklore, kann als Dienstleister nicht erfolgreich sein. Die Bahn scheint es begriffen zu haben.