Die Mixtur der AfD ist für Merkel brisant: Euro-Kritik, die Gegnern der Währung eine Heimat bietet, eine Prise bürgerlich-konservativer Haltung für die von der Konturlosigkeit der Union Enttäuschten. Dazu ein Schuss Polemik gegen den etablierten Politikbetrieb.
An Selbstbewusstsein mangelt es der neuen Anti-Euro-Partei AfD nicht: Ein zweistelliges Ergebnis bei der Bundestagswahl hält Parteichef Lucke für möglich, dabei spricht wenig dafür, dass es die Partei überhaupt ins Parlament schafft. Doch auch wenn die Neuen zwei, drei Prozent bekommen, könnten es ausschlaggebende Stimmen sein – vermutlich auf Kosten einer Mehrheit von Union und FDP.
Die Kanzlerin darf alarmiert sein, denn die Mixtur der Alternativen ist brisant: Euro-Kritik, die Gegnern der Währung eine Heimat bietet, eine Prise bürgerlich-konservativer Haltung für die von der Konturlosigkeit der Union Enttäuschten. Dazu ein Schuss Polemik gegen den etablierten Politikbetrieb. Genug für eine Denkzettel-Wahl. Ob mehr daraus wird, ist offen: Die AfD kann zwar gut erklären, was schief läuft beim Euro – aber ihr radikales Alternativ-Konzept, die Auflösung der Euro-Zone, birgt unkalkulierbare Risiken.