Freunde der Psychologie werden grübeln, weshalb ausgerechnet ein männlicher Urtyp wie Jürgen Klopp, erfolgreich, leidenschaftlich, bärtig, glaubt es nötig zu haben, seiner „Coolness“ per Skalpell auf die Sprünge zu helfen. Aber: Jugend und Erfolg, das kennt man ja.
Jetzt, wo an diesem Wochenende der Turbo-Frühling kommt und alles sprießt, könnte man doch was schreiben über Jürgen Klopps überraschenden Haar-Transfer.
Nach dieser Auslosung interessiert sich kein Mensch mehr für Klopps Haare, wütet der Sportchef in der Redaktionskonferenz. Und ob, hält der Politikchef dagegen. Ist das eigentlich mehr ein Thema für Frauen oder für Männer? Was Frauen seit Jahren für sich reklamieren, künstlich ästhetisch nachzuhelfen, dürfe man doch wohl Männern nicht verwehren, argumentiert die emanzipierte Sekretärin.
Freunde der Psychologie werden grübeln, weshalb ausgerechnet ein männlicher Urtyp, erfolgreich, leidenschaftlich, bärtig, glaubt es nötig zu haben, seiner „Coolness“ per Skalpell auf die Sprünge zu helfen. Aber: Jugend und Erfolg, das kennt man ja. Und ist Eitelkeit nicht ein bewährter Antrieb von Ehrgeizigen?
Es gibt Fragen, die ohne Antwort bleiben, selbst in Kommentaren. Freuen wir uns also auf die Sonne. Und das Endspiel der Champions. Borussia gegen Barca. (Falls Sie es sich anders wünschen: Lesen Sie folgende Glosse)
Möge der bessere gewinnen
Nun also doch erst im Finale: Bayern gegen Borussia. Nach der Hoeneß-Provokation ist es jetzt Zeit für Mäßigung. Zeit, das Fußball-Duell mit der nötigen Distanz neutral, nüchtern und fair zu analysieren.
Mir persönlich ist es doch vollkommen egal, ob dieser Klub aus dem Süden gewinnt: diese Ansammlung von Millionarios in kurzen Hosen, dieses Ensemble der Arroganz, diese Schickeria. Oder der sympathische Verein aus meiner Heimatstadt im Osten des Reviers: dieser Klub der ehrlichen Arbeiter, dieser Verein mit dem schönsten Stadion der Liga und den besten Fans der Welt- und natürlich den tollsten Spielern.
Unkontrollierte Emotionen und plumpe Vorurteile sind bei einer solchen Auseinandersetzung einfach fehl am Platze. Sie führen nur dazu, dass die Atmosphäre vergiftet wird. Zumal die bornierten Bayern-Bonzen sachliche Kritik ja noch nie ertragen konnten.
Lieber Herr Hoeneß: Ich lasse mich auf Ihre Provokationen gar nicht ein. Da könnte ja jeder Hansel kommen. Ich sage: Möge der Bessere gewinnen. Also WIR. (luz)