Kunden, die die Internetdienste von Kooperationspartnern nutzen, will die Telekom womöglich bevorzugt behandeln. Wer da nicht mitmachen möchte, zahlt drauf – oder bleibt außen vor. So einfach ist das. Im Internet droht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.
75 Gigabyte – das sind eigentlich eine ganze Menge Daten. Zum Vergleich: Eine voll bedruckte DIN-A4-Seite kommt auf rund 100 Kilobyte Größe. Also ließen sich mit einem Download-Volumen von 75 GB rund 750 000 Seiten aus dem Internet herunterladen. Das macht natürlich keiner. Bei Filmen in HD-Qualität, die schnell auf drei bis fünf Gigabyte Daten kommen, sind 75 GB nicht viel.
Und ein Computerspiel kommt auch auf 10 bis 15 Gigabyte Größe. Hier wittern die Telekommunikations-Anbieter ein Geschäft. Wer viel und häufig herunterlädt, soll mehr zahlen. Das sei gerechter gegenüber all jenen, die wenig Daten erzeugen.
Natürlich haben die Anbieter nicht vor, sich gegenseitig in Mildtätigkeit zu übertreffen. Die Margen im Festnetz-Markt sind klein, zusätzliche Einnahmen deshalb willkommen. Gerade die Telekom, die sich in den USA vergaloppiert hat, braucht frisches Geld, um die Investitionen der Zukunft zu stemmen.
Dafür opfert sie auch die Netzneutralität. Kunden, die die Internetdienste von Kooperationspartnern nutzen, werden bevorzugt behandelt. Wer da nicht mitmachen möchte, zahlt drauf – oder bleibt außen vor. So einfach ist das. Im Internet droht eine Zwei-Klassen-Gesellschaft.