Den nordrhein-westfälischen Grünen dürfte ihre neueste Transparenzoffensive nicht allzu schwer fallen. Die Einkünfte der Landesvorstandsmitglieder und ihre außerparlamentarischen Abhängigkeiten bewegen sich im Rahmen des Erwartbaren.
Die Sensibilität der zumeist wohlsituierten Grünen-Basis für ordentliche Gehälter ihres Spitzenpersonals ist ohnehin lange nicht so ausgeprägt wie bei der gelegentlich sozialneidischen SPD; wirtschaftliche Verflechtungen haben bei der Ökopartei noch keine so lange Tradition wie bei Freiberuflern und Kaufleuten von CDU und FDP.
Dennoch sollte man die Grünen-Transparenz nicht kleinreden. Sie setzt Maßstäbe für die dringend reformbedürftige Nebeneinkünfte-Regelung im nordrhein-westfälischen Landtag. Und sie setzt jene Politiker unter Druck, die sich für ihre Nebenjobs genieren, weil sie Zweifel an ihrer Unabhängigkeit als Volksvertreter wecken.