Die Gesellschaft von heute mag das Außergewöhnliche, den Event, den Nervenkitzel. Koste es, was es wolle.

Eine Kobra oder ein Krokodil im Haus zu haben, ist solch eine Veranstaltung. Der Waran in der Badewanne ist hip. Die Halter fragen oft weder nach der Sicherheit der Nachbarn noch nach dem, was den tierischen Exoten, die ihrer natürlichen Umgebung entrissen wurden, gut tut.

Staatliche Eingriffe in private Hobbys sind politisch wie rechtlich schwierig: Schnell ist dabei die Grenze zur Gängelei überschritten. Aber bei Gefahr im Verzug ist der Schutz durch die Behörden gefragt. Schon ein Gefühl ständiger Unsicherheit ist den Bürgern nicht zuzumuten.

Eigentlich ist die in Nordrhein-Westfalen geplante Meldepflicht der Exoten-Halter das Mindeste, was Bürger verlangen können. Der Nachweis des Schlangenbändigers, dass er sachgerecht mit dem Tier umgehen kann, wäre die noch bessere Lösung.