Papst Franziskus bewegt sich mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte er zeit seines Lebens nichts anderes gemacht. So faszinierend diese Entfaltung eines Papstes zu beobachten ist – sie birgt Gefahren: Franziskus reißt zu viele Traditionen ein.
Wie lange ist Franziskus eigentlich schon Papst? Fünf Tage erst – er bewegt sich aber mit einer Selbstverständlichkeit, als hätte er zeit seines Lebens nichts anderes gemacht.
Hatte es am Abend der Papst-Wahl, auf der Loggia des Petersdoms, noch nach Unsicherheit, nach Selbstzweifeln, nach Überforderung ausgesehen, so wird von Auftritt zu Auftritt deutlicher: Da steht einer, der weiß, was er will. Da füllt einer mit seiner Persönlichkeit, seiner Präsenz jeden Raum. Da setzt einer in fünf Tagen mehr Akzente als andere in acht Jahren.
So faszinierend diese Entfaltung eines Papstes zu beobachten ist – sie birgt Gefahren: Franziskus reißt zu viele Traditionen ein. Mit dem Zeremonienmeister im Vatikan ist er leicht fertig geworden, aber bei seinen nächsten Schritten hat er den mächtigen Beamtenapparat und den Filz einer ganzen Kurie gegen sich. Franziskus wäre nicht der erste Papst, den diese Leute klein bekämen. Es wäre ein Jammer für die katholische Kirche.