Die Delegierten des FDP-Parteitages haben ihre Führung fein austariert: Mit Wolfgang Kubicki wird ein Ichling eingebunden, und der forsche Dirk Niebel muss zurück ins Glied. Aufstellung und Vorsätze stimmen. Allein, es fehlt die Linie.
Schwarmintelligenz gibt es nicht nur im Netz. Die Delegierten des FDP-Parteitages haben ihre Führung fein austariert. Es gibt wenig Spielraum für Rangkämpfe, denn kein Stellvertreter schnitt besser als FDP-Chef Philipp Rösler ab. Mit Wolfgang Kubicki wird ein Ichling eingebunden, und der forsche Dirk Niebel muss zurück ins Glied.
Aufstellung und Vorsätze stimmen. Allein, es fehlt die Linie. Die sollte die Partei im Mai nachliefern. Rösler hat beim Thema „prekäre Jobs“ eine Richtung aufgezeigt. Dass sich die FDP beim Mindestlohn bewegt, ist für die Arbeitnehmer ein Trippelschritt, aber für die schwarz-gelbe Koalition ein Sprung. Rösler hat sich mit seiner Rede ins Offene gewagt, als er über Fehler und seine Herkunft sprach. Wenn einer sein Herz in beide Hände nimmt, ist man gerührt. Aber gemessen wird er an seiner Zugkraft. Gestern gab ihm die FDP eine zweite Chance. Geben ihm auch die Wähler eine Chance?