Erst zwingt die EU Deutschland nach dreimaliger Aufforderung, die Gesetze im Kampf gegen die Geldwäsche zu verschärfen. Kaum ist der Vollzug sicherzustellen, geben Bund und Länder den Job schnell der Parkraumüberwachung, den Lebensmittelkontrolleuren oder den Standesämtern. So ein Signal kann doch gar nicht anders verstanden werden als: Wir halten das für Nebensache!
Der Standesbeamte, der morgens das Ja-Wort von Mann und Frau absegnet und mittags das Geschäft der Cosa Nostra enttarnt? Die Politesse, die Knast statt Knöllchen verteilt? Solche Staatsdiener müssten erst noch angeheuert werden. Am besten, das passiert nicht.
Denn es ist nicht nur zu früh für Aprilscherze. Die Sache ist zu ernst. Erst zwingt die EU Deutschland nach dreimaliger Aufforderung, die Gesetze im Kampf gegen die Geldwäsche zu verschärfen. Kaum ist der Vollzug sicherzustellen, geben Bund und Länder den Job schnell der Parkraumüberwachung, den Lebensmittelkontrolleuren oder den Standesämtern. So ein Signal kann doch gar nicht anders verstanden werden als: Wir halten das für Nebensache!
Was ist das für eine (t)rotzige Arroganz? Deutschland steht im Ruf eines Geldwäsche-Paradieses. Weltweit operierende Kriminelle, die ihr illegal erwirtschaftetes Vermögen sicher in den legalen Geldkreislauf bringen möchten, können das hier tun. Denn keiner hat bisher genau hingeschaut. In Sachen Geldwäsche sind wir so locker wie die Schweiz bei der Steuerhinterziehung. Der Staat muss jetzt in sich gehen. Notfalls muss eine eigene Truppe für die Überwachung der Betriebe her – wie die des Zolls bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit. Die „Finanzkontrolle“ ist ein gutes Vorbild.