Nein, der große Durchbruch ist Opel wieder nicht gelungen. Es gibt „Eckpunkte“ dafür, wie es in Deutschland weitergehen soll. Mehr nicht und auch nicht mit der Unterschrift des Bochumer Betriebsratschefs Einenkel. Was allerdings neu ist: Zum ersten Mal scheint die Opel-Mutter General Motors überhaupt bereit, einem aufgegebenen Standort eine Perspektive nach dem Autobau zu bieten. Sich einfach aus dem Staub zu machen, würde das ohnehin ramponierte Opel-Image vollends zerstören. Das zu begreifen, hat GM lange gebraucht.
Der Treppenwitz ist: Dass es diese Perspektive, über deren Qualität sich streiten lässt, überhaupt gibt, ist das Verdienst des leidenschaftlichen Kämpfers Einenkel. Nur wurde er selbst gar nicht eingebunden. Er soll jetzt seinen Leuten in Bochum schmackhaft machen, was er nicht mit aushandeln durfte. Opel und die Betriebsratskollegen der anderen Standorte setzen ihm die Pistole auf die Brust. Die Solidarität liegt schon im Staub. Man möchte nicht in Einenkels Haut stecken. Am Ende ist aber jede Lösung besser als ein Aus 2014. Zeit zu gewinnen, wäre für die Opelaner im Ruhrgebiet viel wert.