Das deutsche Schienennetz in seinem heutigen Umfang ist deutlich mehr als 100 Jahre alt. Und rund 100 Jahre wurde nichts daran getan. Sagen Kritiker.

Das stimmt nicht ganz. Auch sind neue Hochgeschwindigkeitsstrecken entstanden. Aber der Reparaturaufwand ist enorm, und es sind auch Fehler aus der jüngsten Vergangenheit auszubügeln. Wurden unter Bahnchef Mehdorn Weichenheizungen ausgebaut, hat Nachfolger Grube realisiert, wie wichtig die Teile für den Winterbetrieb sind.

Seit zwei Jahren bewegen sich die Erneuerungskosten alleine in Nordrhein-Westfalen auf einem Niveau, das über einer halben Milliarde Euro liegt. Ein einziger Kilometer Schiene kostet 600.000 Euro. Ein Limit ist nicht in Sicht. Außerdem sind Neubauten fällig: Der Rhein-Ruhr-Express darf kein Luftschloss bleiben. Die Güterlinie nach Antwerpen ist dringend nötig.

Die nächste Bundesregierung wird entscheiden müssen, wie sie das älter werdende Verkehrsnetz finanziert. Der Steuertopf reicht nicht mehr aus. Aber das Nachdenken lohnt sich. Gerade junge Leute steigen vom Auto auf die Bahn um. Sie hat die höchsten Fahrgastzahlen seit Jahrzehnten. Sie ist eine Investition in die Zukunft.