Eigentlich ist Buschkowsky ein Vorzeige-Sozialdemokrat. Denn er bringt das mit, was SPD-Chef Gabriel von seinen Genossen fordert: dort sein, „wo es stinkt“, Schluss machen mit dem Sitzungssozialismus, sich stattdessen dort bewegen, wo das „wahre Leben“ ist. Denn das sei immer der Garant für den Erfolg der SPD gewesen.
Jetzt kritisiert Buschkowsky die doppelte Staatsangehörigkeit, die Kriminalität und Sozialbetrug befördere. Damit spuckt er dem SPD-Chef kräftig in die Suppe, der erst kürzlich angekündigt hatte, den Ausbau der doppelten Staatsangehörigkeit zu einem Schwerpunkt im Bundestagswahlkampf zu machen.
Gabriel steckt in einer Klemme. Von der Sachlage her müsste er in den Chor der harten Kritiker aus seiner eigenen Partei einstimmen und Buschkowsky in die Schranken weisen. Gleichzeitig weiß er, dass viele SPD-Wähler den Thesen zur Sozialpolitik von Buschkowsky und auch von Sarrazin durchaus etwas abgewinnen können.
Und da wundert es nicht, dass von Gabriel auf die Frage, ob Buschkowsky nicht ins Schattenkabinett von Steinbrück gehöre, ein klares Nein nicht zu vernehmen ist.