Nordrhein-Westfalens Polizei erklärt Einbrechern den Krieg. Am Wochenende machten 250 Beamte die Landeshauptstadt zu. Abfahrten der Autobahnen wurden gesperrt, sogar Tempo 60 verhängt, um Verdächtige gefahrlos herauszuwinken.

Der NRW-Innenminister setzt auf den massiven Auftritt genau so wie auf die Aktion „Riegel vor“. Ralf Jäger muss so handeln. Der Westen ist bundesweit Brennpunkt einer Kriminalität, die nicht nur materielle Schäden verursacht, sondern die Menschen tief verunsichert. Einbrecher verletzen die Intimsphäre. Doch wenn die Untersuchungen des Essener Kriminologen Frank Kawelovski zutreffen, ist der Blaulicht-Aufmarsch zu oft Staffage. Was bringt eine Festnahme, wenn Staatsanwälte oder Richter Täter wieder laufen lassen müssen? Dann ist nicht nur der Fahndungsaufwand umsonst gewesen. Auch das Vertrauen der Bürger leidet.

Die Daten aus dem Ruhrgebiet zeigen, dass die Strafverfolger ein Problem mit der Beweisführung haben. Hier ist – technisch wie rechtlich – nachzubessern. Bis dahin bleibt den Menschen nichts anderes übrig als den „Riegel vor“ zu schieben. Auch wenn sie die Aufrüstung Hunderte von Euro kostet.