Fast jeder dritte beim Renault-Händler verkaufte Pkw ist ein Discountangebot von Dacia. Daran gemessen kommt die Einführung eines Billig-Volkswagen spät. Der zögerliche Einstieg hat indes seine Gründe.

Die Renault-Niederlassungen in den westeuropäischen Ländern wollten den Billigheimer aus Rumänien zum Start am liebsten nicht in ihre schönen Showrooms lassen und das hässliche Entlein namens Dacia Logan auf den Hinterhöfen ihrer Händler verstecken. Keine zehn Jahre später ist fast jeder dritte beim Renault-Händler verkaufte Pkw ein Discountangebot von Dacia. Daran gemessen kommt die Einführung eines Billig-Volkswagen spät.

Der späte Einstieg hat seine Gründe. Die feine VW-Tochter Skoda kommt als Dacia-Konkurrent nicht mehr in Frage – zu teuer. Kooperationspartner Suzuki, Spezialist für den rentablen Bau von Billigautos in Indien, möchte sich aus der als tödlich empfundenen Umarmung des VW-Strategen Ferdinand Piëch wieder befreien. Und technische Ansprüche zugunsten günstiger Preise herunterzuschrauben, dies kommt im Wolfsburger Ingenieurskonzern einer Kulturrevolution gleich.

Eine Revolution, die bereits begonnen hat. Die den USA vorbehaltene Passat-Version ist größer, einfacher und billiger als die Europa-Ausgabe – und deshalb erfolgreich. Viele würden sie auch hierzulande gerne kaufen, ebenso wie einen Golf für 6000 Euro. Auf die Dauer wird man es nicht verhindern können.