Bochum.

Zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt schießt der Opel-Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schaefer-Klug eine Salve los. Niemand anderes als der starke Gewerkschaftsmann in Rüsselsheim steckt hinter dem Flugblatt, das – im Klartext – den Bochumer Gewerkschaftskollegen Rainer Einenkel der Lüge bezichtigt. Wenn wir schreiten Seit’ an Seit’...

Auch, wenn man von einem zerrütteten Verhältnis zwischen den beiden Arbeitnehmervertretern ausgehen muss, kann man Schaefer-Klugs Ausfall nur schlecht verstehen – es sei denn, man argwöhnt eine flankierende Maßnahme zu den Scharfschüssen des Aufsichtsratsvorsitzenden Girsky zu Wochenbeginn. Schaefer-Klug ist sein Vertreter, und es ist ein offenes Geheimnis, dass sein ebenfalls nicht ausgelasteter Standort Rüsselsheim erste Wahl für die Produktion des Zafira ist, wenn in Bochum keine Autos mehr gebaut werden. Oder hat Girsky mit seinem Drohszenario eine Falle gebaut, um den Riss zwischen den beiden „verfreundeten“ Gewerkschaftern sichtbar zu machen?

Und Einenkel? Wird er nachkarten? Die gute Nachricht ist: auf keinen Fall – vor Montag.