Es ja nun nicht so, dass deutsche Straßen in Anarchie versinken. Aber es wird enger in unseren Städten. Neue Radspuren dort, wo ehemals noch Platz für Autos war. Für die Freunde des zügigen Pedaltritts eine willkommene Einladung zur flotten Fahrt durch die City, für Autofahrer zunächst eine Umstellung. Dass es da schneller zu Unfällen kommt, verwundert nicht.

526 Menschen – 81 Radfahrer – starben im vergangenen Jahr im Straßenverkehr. Es sind 526 zu viel. Autofahrer, Radler und Fußgänger sollten die Schuld nicht jeweils bei dem anderen suchen. Es ist doch so: Sitzt man hinterm Steuer, sind die Radfahrer die rücksichtslosen Rüpel, hat man die Hände am Lenker, sind es die Autofahrer, die den Schulterblick nicht mehr kennen, die Idioten. Und dann rennt da noch ein Fußgänger bei „rot“ über die Ampel. Es hilft nichts: Wir müssen uns alle zusammenreißen, wenn wir heil nach Hause kommen wollen.