Um Deutschland und Frankreich – und damit auch um die EU – stand es immer dann gut, wenn Kanzler und Präsidenten ein starkes Paar abgaben – so wie Adenauer und De Gaulle, Schmidt und Giscard, Kohl und Mitterrand. Der gemeinsame Binnenmarkt, ein freizügiges Europa ohne Schlagbäume, die Währungsunion und der Euro sind Früchte ihrer Anstrengungen. Aus erbitterten Erbfeinden sind treue Partner und zugleich mächtige Stützpfeiler des europäischen Vereinigungswerkes geworden.

Angela Merkel und François Hollande sind weit davon entfernt, in die großen Fußstapfen ihrer Vorgänger zu treten. Weil der deutsch-französische Motor zu wenig Sprit bekommt, droht auch die europäische Sache auf der Strecke zu bleiben. Zu groß ist die Uneinigkeit darüber, wohin und mit welchem Tempo die Reise gehen soll.